Es passiert im Januar 2017, plötzlich und unerwartet packt es uns: das Reisefieber. Und es wird eine Idee geboren, die wir selbst erst nach und nach begreifen: Wir wollen mit unseren Kindern zwei Jahre um die Welt reisen. Im Sommer 2018 soll es losgehen.
In den kommenden Tagen, Wochen und Monaten entstehen Ideen, werden Pläne geschmiedet, werden Gedanken verworfen und konkrete Projekte gleich umgesetzt. Wir sprechen mit vielen Menschen, informieren uns auf verschiedenen Kanälen, verkleinern unseren Hausstand, lösen bürokratische Rätsel und kommen in einen Flow, der ein Zurück nicht mehr zulässt. Marko entwickelt Finanzierungsmodelle, kauft unseren Sprinter (zunächst als Zugmaschine für den Wohnwagen, den wir erst planten mitzunehmen) und nebenher läuft der Alltag unserer siebenköpfigen Familie.
Wir entscheiden, unsere Wohnung in Stuttgart zu kündigen und trennen uns von vielen Dingen. Nur was für uns wichtig oder wertvoll ist, lagern wir ein. Es fühlt sich gut an, das Leben von Ballast zu befreien. Unfassbar viele Dinge haben wir angesammelt, von denen wir uns ganz problemlos trennen können.
Im Januar 2018 auf der CMT (der Stuttgarter Reisemesse) entscheiden wir spontan, den Wohnwagen zuhause zu lassen und stattdessen zwei Dachzelte auf den Sprinter zu bauen. Bei CAMPWERK lernen wir das südkoreanische Hardtop-Dachzelt iKamper kennen und sind begeistert. Ein Dachzelt mit genug Platz für vier Personen. Dieses in Kombination mit dem kleineren CAMPWERK Eigenmodell sollte uns doch reichen. Außerdem wird ohne den Wohnwagen die Überführung mit dem Schiff günstiger und wir gewinnen viel Flexibilität. Marko sucht noch am Abend die Daten für die Dachfläche des Sprinters – wo beginnt die Krümmung über dem Fahrerhaus, wie viele Dachträger können aufgebaut werden usw. – zusammen und wir machen am nächsten Tag die Bestellung für beide Zelte zum Messepreis fix.
Aber wo reisen wir eigentlich zuerst hin? So vieles gibt es auf der Welt zu sehen, was davon taugt uns? Recht schnell entscheiden wir, zunächst in der vertrauten westlichen Welt zu bleiben, wo wir uns englisch verständigen können, wo wir fehlende Dinge problemlos kaufen können und auch Probleme mit dem Auto möglicherweise einfacher gelöst werden können. So beschließen wir, an der Ostküste Kanadas, in Halifax zu starten. Wir wollen Kanada durchqueren und uns dann von Vancouver südwärts durch die USA und Mittelamerika bis nach Panama bewegen. Von dort soll es noch nach Südafrika und in den asiatischen Raum gehen, wie genau ist ab Panama noch offen.
Also buchen unsere Flüge nach Halifax und bei Seabridge die RoRo-Fähre ab Hamburg für das Auto. Organisieren ein großes Abschiedsfest und starten…
… am 30. Juni 2018 in unser neues Leben als FAMILIE AUF WELTREISE.