In den letzten Tagen hab ich viel darüber nachgedacht, was mir wichtig ist, zu Antigua zu schreiben. Ich könnte geschichtlich und geologisch/geografisch ausholen und allerlei Informatives schreiben, ich könnte aber auch über unser Antigua-Feeling berichten. Ich versuche mich mal am Letzteren, denn für uns wird Antigua einer dieser Sehnsuchtsorte bleiben, der auf seine ganz eigene Weise den Weg in unsere Herzen gefunden hat.

Als wir hier ankamen, standen die Sterne für eine Freundschaft nicht gut. Reisefreunden hatten sie hier das Auto aufgebrochen, im Reiseführer und unserer App wurden wir ausdrücklich vor Diebstählen gewarnt und auch andere Geschichten kamen uns zu Ohren.

Andererseits ist Antigua neben Tikal DIE Reiseempfehlung für Guatemala. Auslassen wollten wir es also auch nicht. Also ließen wir uns ein, suchten einen passenden Campingplatz am Stadtrand und schauten uns um.

Was wir sahen gefiel uns gut – die Stadt, die Menschen, die Ausblicke auf die Vulkane. Dazu ein logistisch hervorragend gelegener Campingplatz mit warmen (!) Duschen, kleinen Tiendas ringsum und einem Marktplatz mit nahezu täglich aufgebauten Ständen, an denen Familien der Nachbarschaft lokales Essen verkauften.
Wir wurden also mutiger, fuhren Bus oder Tuktuk, versuchten uns an dem angebotenen fresh-fast-food und schickten die Kinder ins Lädchen an der Ecke, Brot oder Eis oder Eier kaufen. Außerdem konnten wir hier endlich Livi’s lang gehegten Wunsch erfüllen, mal wieder Bouldern zu gehen, auch das ging ganz einfach zu Fuß und die Boulderhalle war eine kleine, feine, neue Halle, wo auch die anderen Jungs mit viel Freude den einen oder anderen Boulder probieren konnten.

Das fühlte sich alles gut und rund an und als dann auch unsere schweizer Freunde noch zu uns stießen, gab es keinen Grund zur Flucht mehr. So vergingen die Tage, zwischendurch machten wir uns auf Vulkantour (von der ich separat berichte), kamen wieder zurück, lernten neue Nachbarn kennen und genossen unser Sein sehr an diesem schönen Ort. Aus anfänglicher Skepsis wurde schließlich eine gute Freundschaft.

Und irgendwann kam mir diese Liste in den Sinn:
Woran merkst du, dass dein Reiseziel zum Wohlfühlort geworden ist?

Wenn …
… du ohne Karte merkst, dass der Tuktukfahrer in die falsche Richtung fährt.
… du weißt, was auf dem Bus stehen muss, damit du wieder auf dem Campingplatz ankommst.
… du weißt, wieviel ein Pfund Wäsche waschen und trocknen kosten darf.
… du weißt, wieviele Tortillas du für einen Quetzales bekommen solltest.
… der Verkäufer am Straßenstand dich schon von Weitem winkend grüßt.
… die Kinder morgens wissen, wo sie Brot fürs Frühstück kaufen können und das auch tun.
… du den Preis für die Busfahrt schon beim Einstieg passend in der Hand hältst.
… dir beim Frühstück mindestens drei wichtige Gründe einfallen, warum Weiterfahren heute also wirklich nicht sinnvoll wäre.
🙂

vom Campingplatz aus konnten wir schon einen Blick auf den Fuego werfen, der uns noch über uns hinauswachsen ließ
viele bunte Gefährte sorgten für ein buntes Bild auf dem Campingplatz

die Lieblings-Mietunterkunft der Kinder, da hätten sie auch gern mal drin übernachtet
in doppelter schweizer und kalifornischer Nachbarschaft ließ es sich gut sein
Dimensionen…im grünen Bus leben zwei Personen…
Ansichten…

den farbenfroh gekleideten Frauen zuzuschauen war eine große Freude
und natürlich kamen wir nicht umhin, ihr ein paar Fuß- und Armbänder abzukaufen

das ist ein Tuktuk

guatemaltekische Sandwiches sind sehr lecker
das hingegen sah eher nicht so lecker aus

eine, durch unsere Tübinger Reisefreunde neu entfachte Leidenschaft: das Bouldern

keine Nachwuchssorgen

Pupusas mit Käse, Avocado, Salat und Salsa

mal wieder Zeit für unsere KuKo-Kugelbahn

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