Viele kennen es vielleicht – das Spiel „rush hour“. Ein Geduldsspiel, bei dem es darum geht, auf einem Parkplatz voller kreuz und quer stehender Fahrzeuge, durch geschicktes Rangieren den Weg zum Ausgang für das rote Auto zu finden. An dieses Spiel mussten wir in San José mehrfach denken.

Wir folgten dem iOverlander und steuerten ein Hostel an, an welchem auch Camper stehen können. Als wir an der Finca Escalante ankamen waren bereits alle Parklücken besetzt. Der Chef bot uns dennoch an, zu bleiben und war sofort dabei, eine Umparkaktion zu planen, die im selben Ausmaß auch an den Folgetagen wieder und wieder stattfand: das Auto raus, das dann in die Lücke, wenn der wegfährt, kann unser Auto da zwischenparken und am Ende stellen wir uns da vor die Autos, denn die bleiben bis morgen dann stehen. Puh! Dazu muss gesagt sein, dass die Einfahrt nur wenige Zentimeter breiter war als unser Auto und wir nur vorwärts rein und rückwärts raus konnten – mit Einweiser, denn die Straße draußen war dicht befahren. Eben ein Geduldsspiel…

San José selbst hat uns beim ersten Durchfahren sehr an Guatemala Stadt erinnert. Mit rund 340.000 Einwohnern ist es nicht mal halb so groß, aber ähnlich wild, mit viel bunter Leuchtreklame und wenigen hübschen Ecken, aber vielen beeindruckend großen und schönen Wandgemälden. Das Viertel unseres Hostels war voll mit kleinen Bars und Kneipen, was zumindest einen aufgeräumten Anblick bot und sich gemütlich anfühlte.

Unsere Projekte

Wir kamen mit einigen Projekten in die Hauptstadt. Das wichtigste war, unsere Autoscheibe zu ersetzen und den Scheibenwischer zu reparieren. Diese Mission starteten UND beendeten wir gleich am ersten Tag erfolgreich. Nur drei Anläufe haben wir gebraucht um die richtige (Nutzfahrzeuge) Auto Star Werkstatt zu finden, die uns sowohl die Scheibe, als auch den Scheibenwischer verkauft hat. Mit der Scheibe sind wir dann zur hiesigen Carglas-Werkstatt gefahren, wo wir für Abwechslung im trögen Werkstattalltag gesorgt haben. Zum Abschluss gab’s sogar noch ein Gruppenfoto für die Werkstattchronik.

Die Projekte für die Folgetage hießen Kletterhalle, Florentins 8. Geburtstag, Umweltdemo am friday for future und Ausflug ins Kindermuseum.

Bouldern

Die Pura Roca Kletterhalle, eigentlich Boulderhalle, weil man nur ohne Seile klettern konnte, hatte Livius bereits in Antigua in Guatemala ausfindig gemacht und uns seither immer wieder dran erinnert. Und weil es das Glück gut mit ihm meinte, war sie sogar wieder zu Fuß zu erreichen. So konnten wir den Weg an den folgenden Tagen immer wieder einbauen und Livius uns Valentin konnten ihre Wochenkarte ab“arbeiten“. Und weil Florentin ein guter Bruder ist, hat er sich zum Geburtstag ebenfalls einen Ausflug zur Kletterhalle gewünscht.

Florentin wird 8 – ein Tag in Bildern

Climate march

Am Ende der großen Klimademo-Woche sollte dann laut Internet auch in San José ein „climate march“ stattfinden. Kurzfristig hatten wir das rausgefunden und waren dann zwar ohne Transparent, aber zumindest zahlreich und pünktlich am Treffpunkt. Neben uns war genau eine Person da, immerhin mit Pappschild. Also warteten wir noch ein bisschen. Nach und nach trudelten weitere Personen ein. Nach ca. einer Stunde waren wir immerhin 50. Der Organisator fehlte leider und außerdem eine Busfuhre Studenten, die noch unterwegs war. Dennoch liefen wir nach einem Gruppenfoto los, 300 Meter, dann verloren wir bereits die Hälfte des „Zugs“ wieder, denn die Schüler hatten die Mittagspause genutzt und mussten zurück in die Schule. Schlussendlich passten wir bequem auf den Fußweg, gingen als international zusammengewürfelte Gruppe noch einen Kaffee (nicht aus dem Pappbecher! wegen der Umwelt und so…) trinken und lösten uns auf. Auf dem Rückweg sahen wir dann tatsächlich noch die Studentengruppe, die sich grad formierte. Wir hatten aber erstmal genug und traten den Rückweg an.

Kindermuseum

Unseren Abschlusstag verbrachte ich mit den vier jüngeren Jungs im Kindermuseum, was unser absolutes Highlight wurde. Livius hatte an dem Tag primetime mit Marko und, was haben sie gemacht? Programmiert! Papa-Highlight.

Das Museum war eine Schatzkiste voller Entdeckerräume für Kinder. In den endlosen Zellen der ehemaligen Gefängnisanlage war genug Platz für die Themen der Welt: Mumien, Weltall, Geschichte Costa Rica’s, Radio und Fernsehen, Mund und Zähne, Medizin, Dschungeltiere (in Echt), Dinosaurier (nicht in Echt), Licht, Flugzeuge, Wasser, Landwirtschaft…um nur ein paar zu nennen. Alles zum Anfassen, BeGreifen und Erforschen.

Außerdem gab es einen Spielplatz im Hof und ein großes Schachspiel, mit dem die Jungs viel Spaß hatten.

Nach fünf Stunden hatten wir den overload und brauchten für den Heimweg ein Taxi. Was für genialer Tag, der witzigerweise ziemlich genau ein Jahr nach unserem letzten Museumsbesuch dieser Art war – an Flo‘s 7. Geburtstag waren wir in Vancouver im Science Museum, was m.M. nach auch gut (und viel teurer) aber nicht so gut wie dieses jetzt hier in San José war.

Am letzten Tag trafen wir im Hostel eine deutsche Familie aus Hannover und weil die Welt bekanntlich ein Dorf ist, fanden wir schnell die Verbindungsfäden zu meiner Familie. Ich sag nur „Montessori“. Es entstand ein sehr netter Austausch und wir nahmen uns fest vor, uns noch einmal zu treffen, denn sowohl wir als auch sie planten als nächstes Ziel Jacó am Pazifik. Es sollte uns gelingen, nicht gleich aber dann…

2 Kommentare

  1. Hi Flo, von mir, na klar, kommt auch noch ein herzlicher Glückwunsch von der anderen Seite der Welt. DU bist ganz schön groß geworden, ich staune gewaltig, wenn ich die Fotos so anschaue (vorallem, wenn ich sie mal auf dem Laptop anschaue, dann ist alles viel größer und deutlicher als auf dem kleinen Handy).
    Liebe Grüße aus dem heute sehr sonnigen Stuttgart (26 C)

  2. Hallo heute mal Grüße aus Dresden. Elsita hatte gestern Klassentreffen. Gerade haben wir unser Frühstück beendet und dabei euren Bericht gelesen. Nachträglich noch Geburtstag Glückwünsche von uns. Tolle Bilder und gewohnt schöner Bericht von Franziska. Theo seit vorgestern auch auf Reisen. Er ist für ein Jahr nach Australien gereist. Nur wir halten die Stellung. Grüße und toi toi toi. E J K

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