Kaum zu glauben aber wahr: Wir haben es in den Etosha geschafft! Und nicht nur das, wegen des Lockdowns von Windhoek und der zudem noch immer fehlenden Touristen aus dem Ausland, war der Park so leer wie wahrscheinlich noch nie und auch nie wieder. Im September ist sonst Hochsaison, die Campingplätze sind Monate im Voraus ausgebucht und die Wasserstellen belagert von Autos. So wurde unsere Geduld belohnt und Corona brachte uns sozusagen Glück im Unglück.
Das die Schotter-Straßen in katastrophalem Zustand waren, haben wir in Anbetracht der sonstigen Glücksumstände einfach ausgehalten…
Wir erlebten Tiere, die die Straße belagerten, Wasserlöcher für uns allein, Campigplätze mit weniger als einer Handvoll anderer Gäste und gut gelaunte Mitarbeiter, die uns den Übernachtungspreis für Namibier gewährten. So blieben wir in Summe sechs Nächte auf drei verschiedenen Campingplätzen und durchquerten den gesamten Park von West nach Ost (ca. 300km).
Das Gebiet des heutigen Etosha-Nationalpark wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zusammen mit zwei anderen Gebieten zum „Game Reserve“ (Wild-Schutzgebiet) erklärt, nachdem der Tierbestand durch Wilderei und Großwildjagd bis an den Rand der Austrottung reduziert worden war. Die Fleischversorgung der Bevölkerung war dadurch stark gefährdet. Die Maßnahme hatte Erfolg, die Wildbestände erholten sich und weil gleichzeitig auch der Landbedarf der Volksstämme und der zugezogenen weißen Siedler stieg, wurden die Schutzgebiete ab 1928 wieder verkleinert. Seit den 70er Jahren umfasst der Park eine Fläche von knapp 23.000 Quadratkilometern, die seit 1973 auch eingezäunt sind.
Seit dieser Zeit können auch die Tiere das Gebiet nicht mehr verlassen und sind auf das Wasser- und Nahrungsangebot des Parks angewiesen. Es gibt zahlreiche natürliche und künstliche Wasserlöcher und mit etwas Glück können Besucher auch die Jagd eines Raubtieres erleben. Wir selbst haben nur davon berichtet bekommen.
Der Name Etosha bedeutet „Großer weißer Platz“ und bezieht sich auf die knapp 5.000 Quadratkilometer große Salzpfanne im Herzen des Naturschutzgebiets, an deren südlichem Rand auch die Straße für die Besucher entlangführt.
Aber, was erzähl ich lang. Bilder sagen mehr als Worte, in diesem Fall ganz besonders: