Von unseren Tagen in Los Angeles zu erzählen ist gar nicht so einfach. Kreuz und quer lassen wir uns treiben – unverplant, langsam. Und irgendwie enden unsere Tage doch meist wieder in Malibu, in der uns so lieb gewordenen Parkbucht oberhalb des Strands, außerhalb der Stadt.
Für mich könnte L.A. auch stehen für L.ieber A.nderswo. Es ist nicht meine Stadt. Auf einer riesigen Fläche wohnen in der sogenannten Meteopolregion über 13 Millionen Menschen. Alles ist weitläufig, zerpflückt und unüberschaubar. Es gibt unglaublich viele Obdachlose, Autounfälle, gestresste Menschen. Die Straßen sind voll, viele Gegenden eher uncharmant.
Längst wären wir weiter gezogen, wenn da nicht unser Lieblingsstellplatz in Malibu wäre. Das Meer liegt uns zu Füßen, wir können zum Strand, ausschlafen (was auf Parkplätzen manchmal schwierig ist), Marko kann unbehelligt am Auto bauen und, wir haben viele schöne Begegnungen mit anderen Overlandern. Eine kleine Oase mitten im Lärm. Und irgendwie ist es wohl auch die Sicherheit, dass wir hier immer einen Stellplatz bekommen, auch spät in der Nacht, die uns zurückkehren lässt. Das, was wir in Sausalito für San Francisco gefunden hatten, haben wir hier in Malibu für LA gefunden.
Im Folgenden werde ich kreuz und quer von unseren besonderen Momenten in Los Angeles berichten. Anfangen möchte ich mit einer lustigen Erkenntnis:
Viele von euch kennen vielleicht die Detektivgeschichten der „Drei ??? Kids. Livius hat sie als Hörspiele vor einigen Jahren entdeckt und seitdem erfreuen sie sich großer Beliebtheit bei unseren Kindern. Die Geschichten spielen in Rocky Beach, einem fiktiven Strandvorort von LA und als ich neulich zum Navigieren in die Karte gezoomt habe, hab ich festgestellt, dass der Strandabschnitt 200m von uns entfernt Rocky Beach heißt. In dem Fall ist’s nur ein Strand, aber die Entdeckung von Rocky Beach war natürlich trotzdem irgendwie cool und wenn man den Beschreibungen der Geschichten folgt, muss das fiktive Rocky Beach auch hier in unserer Nähe liegen. Das zumindest hat ein Journalist der ZEIT, der sich mal auf die Suche begeben hatte, herausgefunden. Jetzt haben wir also eine Vorstellung davon, wo die drei Detektive unterwegs sind und außerdem muss es hier ja total sicher sein – alle Verbrecher gefasst. 😉
Liebe Franzi, nun habe ich mich doch entschlossen, Euch zu schreiben, um Euch wissen zu lassen, dass ich Eure Berichte von Anfang an mit großem Interesse verfolge. Aber auch die wunderschönen Fotos sind selbst für Vielreiser eine Augenweide. Deine Mutti und ich werten immer alles aus. Für sie sind Eure fast täglichen Berichte das Lebenselixier schlechthin. Mein Mann und ich drücken alle Daumen für Deinen Vati. Es war für uns unfassbar, zumal wir kurz vorher noch die schöne Tour in den Spreewald hatten.
Wie Ihr Weihnachten feiern werdet, können wir sicher bald sehen und lesen. Wir wünschen Euch weiterhin schöne, erlebnisreiche Tage, vor allem Gesundheit.
Mit herzlichen Grüßen aus einem gerade sehr nassen Mobschatz
Renate und Dieter Gerner