Eher durch Zufall, weil wir langsamer vorankamen als geplant und die Dunkelheit uns einholte, stoppten wir auf der Weiterfahrt entlang der Pazifikküste für eine Nacht in San Blas. Und wie es oft ist, hat sich das schlussendlich als Glück erwiesen, denn San Blas ist, wie wir am nächsten Tag feststellten, ein durchaus sehenswertes Städtchen.

Auf dem Marktplatz genossen wir endlich unsere erste frische Kokosnuss. Nachdem die Jungs ja schon allerlei (missglückte und wenig schmackafte) Experimente hinter sich hatten – Kokosnüsse vom Baum holen und aufschneiden, runtergefallene Exemplare aufsammeln und öffnen usw. – nutzten wir die gebotene Gelegenheit, am Straßenstand für 20 Pesos (knapp ein Euro) vom Profi zu lernen: erst mit der Machete köpfen, dann mit einem Strohhalm das erfrischende süße Kokoswasser ausschlürfen, dann in zwei Hälften teilen und das noch weiche Kokosfleisch rausholen, dieses kleingeschnitten mit Limettensaft und Chili genießen. Fazit: erfrischend, lecker und ganz anders als erwartet…

Marktplatzimpressionen:

Zwischenstopp kurz nach dem Verlassen von San Blas an einer Flussstelle mit zahlreichen Krokodilen:

zwischen uns und den Krokodilen war zum Glück ein hoher Zaun

Von San Blas fuhren wir anschließend weiter zum, uns in Vancouver schon empfohlenen, El Palmar de Chacala.

Falls unsere damaligen Schweizer Nachbarn unseren Blog noch verfolgen: Vielen Dank für diesen Tipp. 😃

Schon die Fahrt war ein Augenschmaus. Die Natur wurde grüner und grüner, Bananenbäume, Melonenfelder und Jackfrucht-Plantagen umgaben uns auf dem Weg durch hügelige Landschaften. Irgendwann stellte Livius beeindruckt fest, dass hier ja all das wächst, was in Deutschland als exotische Frucht verkauft wird. Also ganz klar: Wir müssen in Exotico sein!

Der Straßenrand war über weite Strecken gesäumt mit Verkaufsständen, die über und über gefüllt waren mit eben diesen Früchten. Was für ein Anblick. Wir waren beim Einkauf allerdings nicht so mutig und steuerten erstmal nur einen Stand an, der der Kinder Lieblingsfrüchte anbot: Ananas, Bananen und Melone. Babybananen gab es zum Probieren umsonst.

Am Stand „lebten“ außer den beiden Verkäuferinnen noch ein paar Hühner samt fünfzehn Tage alter Küken, ein Wellensittich (Anm. d. Red.: er sah aus wie Putzi) und ein Schaf. Die Kinder hatten ihre wahre Freude, und die Verkäuferinnen auch.

Angekommen in Chacala fanden wir uns an einer wunderschönen Bucht mit Kokospalmen, Strandbars und bunten Schirmen wieder. Der Gesang und das Federkleid der Vögel ähnelte dem, was ich aus der Wilhelma (dem Stuttgarter Zoo) kenne. Exotisch schön.

Der Campingplatz selbst bot vor allem einen tollen Stellplatz direkt am Beach, sonst aber nicht viel. Wir bezahlten also lediglich für den Sicherheitsdienst – aber, das kann ja nie schaden.
Unsere Geschäfte verrichteten wir in der privat (!) betriebenen und separat zu bezahlenden und überaus abenteuerlich anmutenden Wellblech-Sanitäranlage. Wild zusammen gezimmert, jede Tür ein anderes Modell und mit großen schwarzen Wassertanks auf Betonpfeilern für warmes Wasser. Wir haben mit unseren Kindern das Geschäft mit dem Geschäft buchstäblich angekurbelt. Es war das bisher besonderste und auch eines der saubersten stillen Örtchen 😉

im Hintergrund: das stille Örtchen

Nach zwei Nächten ging uns der Strom aus – der Kühlschrank braucht bei den sommerlich warmen Temperaturen einfach deutlich mehr Energie – aber zur großen Freude aller kamen unsere schweizer Freunde wieder dazu, mit rettendem „schweizer Ökostrom“. Franks Solarzellen produzieren so viel, dass Marko von dem Überschuss auch unsere Batterien wieder laden konnte. So blieben wir gemeinsam noch zwei weitere Nächte, mit allem Spaß, der dazu gehört – Wellenspringen, Kleckerburgen und Elsa-Schloß bauen, Sandkrokodil und -gecko formen, Walbeobachtung mit dem SUP, Verkostung exotischer Früchte (dank Tatjana und Frank, die beim Kauf mutiger waren) und vielem mehr…

Sandkunst: ein Krokodil von Frank und Valentin und ein Gecko von Livius

Feierabend!
unsere (vorerst) letzten Sonnenuntergänge am Pazifik

 

 

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