Grutas de Tolantongo

Nach all den Städtchen freuten wir uns, dass unsere Route uns wieder durch ein Gebiet mit warmen Quellen führt, wo wir uns für unsere Füße Erholung und Abwechslung erhofften. So steuerten wir die „Grutas de Tolantongo“ an, denn auch das Waschen schmutziger Kinderbeine geht nirgends so leicht wie im Badebecken…

Auf dem Weg dorthin kamen wir an der Tienda Lopez Rayon vorbei. Im iOverlander hatten wir zufällig entdeckt, dass in dieser Laden-Werkstatt in kurzer Zeit und für kleines Geld Autoaufkleber entworfen, gefertigt und angebracht werden. Und weil wir das schon seit Kanada im Kopf hatten, folgten wir diesem, uns quasi vor die Füße gefallenen, Tipp, ohne lang zu zögern.

Et voilà, eine Stunde später ziert nicht nur die Deutschlandfahne mit „Deutschland-Germany-Alemania“, welche uns nun deutlich als Deutsche zu erkennen gibt, das Auto, sondern auch unsere Blog-Adresse mitsamt einer Welt-Umriss-Karte ist beidseitig angebracht. Von nun an winken und grüßen die Menschen noch mehr. Sind wir doch offensichtlich keine Amerikaner…

In den „Grutas“ kamen wir dann am Nachmittag endlich an und hatten das Glück, dass unter der Woche nahezu keine Menschen da sind (hunderte von Parkplätzen erzählten uns aber von der allwöchentlichen Invasion der Wochenendbesucher…). So hatten wir unsere eigenen Badewannen und waren am Mittag des Folgetags alle porentief rein.

Weil die Nacht am Fluss aber wahnsinnig laut war, fuhren wir weiter zu unseren ersten Maya-Pyramiden nahe Mexiko-City.

Teotihuacan

Irgendwie fühlte ich mich ahnungslos. Weder mit den Mayas, noch mit ihren Bauwerken hatte ich mich vorher beschäftigt. Ok, im Namen der archäologischen Stätte kam Pyramide vor, da hatte ich grob eine architektonische Vorstellung. Ansonsten … überraschen lassen. Unser Campingplatz lag in wunderbar wanderbarer Entfernung. Aber, weit mussten wir nicht laufen, denn, es hielt eine Mexikanerin an, die uns in ihr Auto lud und den Mayas vor die Tempeltür fuhr. Offensichtlich hatte sie uns als Touristen erkannt… 😉 Als Bezahlung wünschte sie sich ein Familienfoto von uns. Das bekam sie natürlich.

Von der Sonnen- und der Mondpyramide und der gesamten dazugehörigen Anlage waren wir sehr angetan. Wie schön, dass man die Pyramiden besteigen kann, um so auch einen Überblick von oben zu bekommen, denn das gesamte Gebiet um diese beiden, wirklich großen Pyramiden scheint recht gut erschlossen und freigelegt. In ihrer Blütezeit zwischen 100 und 650 n.Chr. war die Stadt mit 200.000 Einwohnern die größte Stadt Nordamerikas – eine Einwohnerzahl, die Paris erst im 14. Jahrhundert erreichte.
Zunächst schien es, dass die Maya Sternenkundige und Künstler waren, denn die Positionierung der Bauten nach Sternenkonstelationen und die Verzierungen mit Stuck und Malereien sprachen dafür. Zwischenzeitlich ist man von der Romantisierung der Maya aber abgerückt und hat entdeckt, dass auch Kriege und brutale Opferrituale an der Tagesordnung waren. Vieles weiß man aber auch noch nicht, weil die Azteken, die die verlassenen Anlagen später besiedelten, diese verändert und umgebaut haben.

die Sonnenpyramide und die Straße der Toten von der Mondpyramide aus betrachtet
auf dem Weg zur Mondpyramide

Nach drei Stunden waren wir dann fürs erste Maya-gesättigt und machten uns auf den Heimweg. Unterwegs beschlossen wir, Tortillas mit Käse und Kartoffeln zum Abendessen zu machen und kauften in einem kleinen Lädchen ein. Weil wir uns wegen des richtigen Käses nicht sicher waren, bekamen wir eine Käseprobe und durften uns aus den eigens für uns angeschnittenen Käseblöcken den besten heraussuchen. Von einer Kundin bekamen die Jungs dann noch eine GROSSE Flasche Limo geschenkt. Das muss unser Glückstag gewesen sein.

Auf dem kleinen, ruhigen Campingplatz, der von Clown Omar und seiner Mutter Julia liebevoll geführt wurde blieben wir noch zwei weitere Tage. Mit unseren (einzigen) Nachbarn Colin und Derek spielten die Jungs Kubb, es gab ein Trampolin, einen Fußballplatz, ein paar liebe Hunde und am Wochenende öffnete sogar die Gartenbar ihre Pforten, wo wir uns zum Abschluss Taccos und Quesadillos gönnten. Außerdem holte Omar sein Clown-Equipment raus und die Jungs durften sich kurz wie in der Manege fühlen.

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