Komm, wir machen eine Weltreise! Besuchen Los Angeles, Santa Cruz, La Palma, Cairo, Florida, Merida und Peru. In genau dieser Reihenfolge!
So oder so ähnlich könnte man unser Vorhaben beschreiben, die Vulkaninsel Ometepe zu besuchen. Im riesigen Nicaraguasee – 15mal so groß wie der Bodensee und nach dem Lake superior der zweitgrößte See Nordamerikas – haben sich einst zwei Vulkane zusammengetan und eine Insel in Form einer 8 gebildet. Einer der Vulkane, der Maderas, ist kalt, der andere, der Conception, ist noch aktiv, aber mit regelmäßigen kleineren Eruptionen. Kein Grund also, hier nicht zu siedeln, denn wo sich Spannungen regelmäßig entladen können, ist die Gefahr eines gefährlichen Ausbruchs relativ gering, dafür aber der Boden besonders nährstoffreich. Na, und bei den Namen der Örtchen auf der Insel waren die Menschen einfach genauso einfallsreich, wie überall auf der Welt. In Los Angeles zum Beispiel waren wir schon mindestens drei mal auf unserer Reise.
Wir setzten also mit der Fähre über und verbrachten fünf Nächte auf der Insel – drei auf dem Kopf und zwei auf dem Bauch der 8. Das Leben hier schien noch mal langsamer, gemütlicher, entschleunigter. Vor den Häusern standen keine Autos sondern Pferde, Schweine spazierten am Straßenrand und die Menschen saßen beisammen und ließen das Leben Leben sein. Viele winkten uns, als wir auf zum Teil sehr holprigen, unbefestigten Straßen an ihnen vorbeischaukelten. Die Tage waren unspektakulär, aber, es war schön, dem Leben auf der Insel zuzusehen und das viele Grün zu genießen. Wieder einmal hatten wir Glück, dass dieses Jahr die Regenzeit trockener ist als sonst.
Eine neue Aufgabe haben wir jedoch mitgenommen – wir brauchen für eine unserer beiden Hintertüren eine neue Scheibe. Völlig SELBSTverschuldet. Auf der Fähre sollten wir rückwärts bis an einen Querbalken fahren. Das hat noch geklappt, aber das Türöffnen, um an den Kühlschrank zu kommen, wurde uns zum Verhängnis – die Scheibe ist mit der rahmenlosen Seite an den Balken geschlagen und umgehend in tausende kleine Teilchen zersplittert. In Costa Ricas Hauptstadt San Jose gibt es die einzigen Mercedes-Werkstatt Zentralamerikas, die werden wir wohl besuchen…
Komm wir fahren zum Strand
Nach der seeeeehhhhhr unruhigen Rückfahrt mit der Fähre fuhren wir wieder ans Meer, vier Wochen seit dem letzten Mal Meer sind eine wirklich lange Zeit.
Playa Maderas sollte unser letzter richtiger Stopp in Nicaragua werden. Der Ort wo wir hinfuhren war wieder eine Empfehlung von anderen Reisenden, die uns gut gefallen hat – ein kleines Hotel, zwei Surfshops, ein Café und wir dazwischen. Die Jungs surften, badeten und angelten und ich verliebte mich Tag für Tag in den Himmel bei Sonnenuntergang. So viel Liebe! Was passiert eigentlich mit den Farben des Himmels wenn die Sonne untergegangen ist?
Außerdem trafen wir hier zwei liebe Menschen wieder, die uns auf Ometepe aufgespürt hatten und mit denen wir umgehend in tollen Kontakt kamen – Julia und Timo aus Berlin (so viele Berliner und alle so nett :-)). Ein paar schöne Stunden verbrachten wir miteinander und tauschten uns über vieles aus.
Dann ging es weiter und das Abenteuer Costa Rica begann…