Ich hab ein neues Lieblingswort: serendipity. Glücklicher Zufall. Oder viel schöner noch: „die Gabe, zufällig glückliche und unerwartete Entdeckungen zu machen“ (dict.leo.org) Ein Wort, dass wahrscheinlich jedem Langzeitreisenden in seiner Bedeutung immer wieder begegnet. So auch mir, grad erst wieder. Aber von vorn…

Schon lang geistert in mir die Idee, ein Buch über unsere Reise zu schreiben. Keinen Reiseführer oder ein Sachbuch, sondern eine Geschichte. Unsere Geschichte. Denn diese Reise ist viel mehr als eben jene Aneinanderreihung von Orten, Sehenswürdigkeiten, Fakten und Daten eines Reiseführers. Es ist eine innere Reise vor der Kulisse einer äußeren Reise. Jedes Bühnenbild mit seinen Darstellern hat uns eintauchen lassen, hat uns beeinflusst, hat uns verändert, hat eine Spur in unseren Herzen hinterlassen und uns für den nächsten Akt geprägt. DAS in einem Buch festzuhalten ist meine Vision, mein großer Wunsch.

Tja, nun hat aber keiner von uns je ein Buch geschrieben und ich befürchte, einen Reiseblog zu schreiben führt zwar schon mal in eine gute Richtung, ist aber doch etwas anderes. Wie also anfangen?

So kam ich auf die Idee – ich habe ja gerade viel Zeit – damit zu beginnen, andere Bücher dieser Art (noch einmal) zu lesen, um mir ein Bild davon zu machen, was mir selbst gefällt. Was nimmt mich mit, was berührt mich, was möchte ich zuende lesen. UND warum? Vielleicht ergibt sich auf diesem Weg die Antwort auf die Frage, wie mein Buch aussehen soll…

Gesagt getan, begann ich mit einem Buch, das ich tatsächlich noch nicht gelesen hatte, das mir aber schon vor einiger Zeit mal empfohlen wurde: „Das große Los“ von Meike Winnemuth. (Danke, liebe Sabine, für deine Empfehlung!)
Das Buch war gleich ein Volltreffer. Die Geschichte der Journalistin, die bei Günther Jauch eine halbe Million Euro gewann und daraufhin für ein Jahr auf Reisen ging.
Ihre Reise ist ganz anders, in vielerlei Hinsicht – ihre Idee, ihre Möglichkeiten, ihre Ziele, ihr Bekanntheitsgrad, ihre ortsunabhängige Tätigkeit usw. – alles anders.
Dennoch, schon auf den ersten Seiten hat mich das Buch sehr berührt und mir viele Parallelen in unseren Seelenwelten aufgezeigt.

Serendipity. Ein glücklicher Zufall, dass mir die Buchempfehlung just hier wieder in die Hände fiel und ich jetzt tatsächlich eine Idee habe, was für ein Buch ich schreiben will. Natürlich ein anderes, aber mit ganz viel Inspiration von „Das große Los“.

Und der glücklichen Fügungen oder Begegnungen nicht genug, bekamen wir vor einigen Monaten bereits eine interessante Anfrage: Marie Welsche, eine junge Frau, Van-Reisende und Autorin, die auf ihrer Reise durch Mittelamerika auf eine Campingplatz-Rezension von uns in der App iOverlander gestoßen ist, fragte uns, ob wir Lust hätten, in ihrem aktuellen Buch „How to camp – Der Guide zur großen Freiheit“ sozusagen als außergewöhnliche Camper vertreten zu sein. Das Buch ist ein Gemeinschaftswerk des GU Verlags und des ADAC und erscheint Anfang September. Und ja, wir fanden die Idee spannend. Nun sind wir vertreten, nur klein, aber mit Steckbrief und Fotos.

Im Zuge der Erstellung unseres Beitrags hatten wir auch immer wieder Kontakt zu Anne Paulsen, der Lektorin des Buchs, die ihr berufliches Steckenpferd eben u.a. im Bereich der Reiseliteratur hat. Mit ihr konnte ich jetzt wieder Kontakt aufnehmen und hab von ihr zunächst weitere Literatur- und Schreibtipps bekommen und natürlich die Option auf eine Zusammenarbeit. Wie das im Detail am Ende aussehen kann, weiß ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht, aber ich spüre, dass eine Struktur entsteht und ein Weg zu meinem ersten Buch erkennbar wird – von einem Roten Faden möcht ich noch nicht sprechen, eher von einer Sammlung post-it-Zettel in meinem inneren Notitzbuch…


Ein Kommentar

  1. Das klingt ja wirklich gut und hoffnungsvoll! Meinen herzlichsten Glückwunsch zu dieser großartigen Idee und Chance, liebe Franzi. Nach allem, was ich in den Blogs von Dir gelesen habe, glaube ich, dass Dir das auch gelingen wird. Du hast Dich in Deinen Beiträgen von mal zu mal stetig gesteigert und Dein Schreibstil ist echt professionell.
    Wie geht es Euch? Habt Ihr eine Möglichkeit zur baldigen Rückkehr nach Deutschland?
    Alles Gute und viele Grüße von Dietmar

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