Mit gut aufgefüllten Erlebnis- und Abenteu(r)erakkus war es nun Zeit geworden, Kapstadt und eben auch Südafrika zu verlassen. Wir schrieben Mittwoch, den 26. Februar, am Freitag wollten wir an der Grenze zu Namibia sein, um noch einen Tag „Luft“ zu haben.
Am Morgen unserer Abreise bekamen wir von unseren Bremer Nachbarn den Tipp für einen Stellplatz auf der Strecke zur Grenze – die Mangofarm einer deutschen Familie mit Campingplatz und Zipline ins angestaute Bachwasser in den Cederbergen. Dafür ließen wir auch den Touri-Spot Paternoster saußen. Nach Touristendorf am Meer stand uns ohnehin nicht so der Sinn.
Nach 260 km kamen wir auf der Farm Jamaka bei Algeria in den Cederbergen an. Eine wieder völlig andere Landschaft um uns. Runde graue Bergkuppen, Schotterpisten und grüne Täler. Und erneut hatten wir eine so schöne und herzliche Begegnung, dass wir froh um unsere Entscheidung waren, nicht nach Paternoster zu fahren. Außerdem gab es Mangos – frisch, in Gläsern als Marmelade und getrocknet. So lecker!!!
Die Jungs bestanden darauf, die letzten zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang noch zu nutzen, um im Bach zu baden. Sie hatten alle fünf eine solche Freude an der Zipline, dass wir uns am nächsten Morgen nur schwer von dem Ort trennen konnten. Doch, wir kauften noch alle Variationen Mangos ein und werden so noch bis heute allmorgendlich an Jamaka erinnert.
Die nächste Etappe war unspektakulär und führte uns über Clanwilliam ins ca. 360 km entfernte Springbok. Auf dem Campingplatz trafen wir auf eine größere Gruppe Wohnmobile und dachten schon bei der Ankunft, dass das sicher die deutsche Seabridge-Reisegruppe ist (Anmerkung: Seabridge ist international bekannt für die Verschiffung von Overlander-Fahrzeugen, veranstaltet aber auch selbst Reisen mit dem Wohnmobil rund um den Globus.).
Und wir behielten recht. Hatten wir noch auf der Baja California in Mexiko versucht, der Panamericana-Reisegruppe aus dem Weg zu gehen, war es uns nun gelungen, zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein. Bei 17 Fahrzeugen kann es da schon mal eng werden auf dem Platz.
In dem Fall war es aber ok und wir erhielten, nachdem wir schon manches gehört und gemutmaßt hatten, mal einen kleinen Einblick in das Reisen mit Seabridge. Und wir lenkten mit unseren Kindern natürlich wieder viel Aufmerksamkeit auf das Schulthema, führten Gespräche, diskutierten, erlebten Kopfschütteln und Begeisterung. Es ist und bleibt das größte Fragezeichen unseres Weges.
Am nächsten Morgen, nachdem der Großteil der Wohnmobile weg war, kam Lars zu uns. Nur wenig älter als wir, waren er und seine Freundin die jüngsten Mitglieder der Reisegruppe und machten mehr ihr eigenes Ding. Mit der Aura eines langjährigen Kindergärtners war er sofort umringt von unseren Kindern. (Mich beeindruckt immer, mit welchem Gespür Kinder das sofort wahrnehmen.) Schließlich schenkte und erklärte er den Jungs noch sein Ligretto-Kartenspiel, das seither für viel abendliche Spielfreude sorgt. Dann machten sie sich auf den Weg, und wir auch. Und ich gestehe, wir waren froh, dass wir nicht den 16 anderen Wohnmobilen hinterherfahren mussten, sondern unseren eigenen Weg nehmen konnten…
Grenzübergang nach Namibia
Wir kauften unterwegs noch ein und erreichten am frühen Nachmittag, nach ca. 130km, die namibische Grenze. Altes Prozedere, neuer Kontinent. Sieben Schwaben und ein Auto raus und sieben Schwaben und ein Auto wieder rein.
Im Internet hatten wir schon gelesen, dass der Grenzübergang Vioolsdrif unkompliziert sein soll und abgesehen von über 40 Grad Außentemperatur war es im Großen und Ganzen auch so. Die südafrikanische Seite ging ruckzuck. Auf namibischer Seite mussten wir wieder einmal Formulare ausfüllen, die für Flugreisende, aber nicht für Overlander gemacht sind und auch wenn es uns i.d.R. nicht möglich ist, unserer Route im Vorfeld zu beschreiben, mussten wir dies tun. Also ersponnen wir einen Weg und nachdem bei den Kindern auch der Beruf Schüler eingetragen war, war die Beamtin zufrieden.
Überrascht hat uns, dass auch hier Corona-Vorkehrungen getroffen wurden. Alle Einreisenden wurden gesundheitsamtlich registriert, auf Fieber untersucht und befragt, ob sie zuletzt in Asien waren. So richtig ernst hat das an dieser Grenze aber noch niemand genommen, denn die Dame trug weder Mundschutz, noch Sicherheitsabstand. Wir durften uns alle einmal über ihren Schreibtisch beugen („Noch ein Stück näher, bitte!“), weil das Thermometer nah an die Stirn musste.
Zwischenzeitlich steht die Welt Corona-still und die Grenzkontrollen an den wenigen noch passierbaren Grenzen laufen wohl anders ab. Auch hier im südlichen Afrika.
Und da waren wir nun. Namibia. Das Land, von dem uns zuletzt immer wieder erzählt wurde, wie schön es sei. Zum Glück hatte uns ganz zuletzt auch noch jemand erzählt, dass Camping in Namibia teurer ist, als in Südafrika – wir wären sonst mit falschen Erwartungen aus allen Wolken gefallen…
Wir fuhren entlang des Grenzflusses „Orange River“ noch 50 km bis Außenkehr und blieben für zwei Nächte im Norotshama Resort. Wir nutzten die Zeit zum Orientieren und spannenderweise auch zum Akklimatisieren. Die Hitze war zunächst buchstäblich atemberaubend…
Hallo Ihr Sieben und viele Grüße von den Bremer Nachbarn in Stellenbosch.
Schön das es Euch auf der Jamaka Farm so gut gefallen hat. Wir bleiben Euch auf den Fersen und hoffen, das ihr in den Corona Zeiten auch weiterhin gut durch Afrka kommt.
Viele Grüße von Christiane und Stefan
Ja, der Tipp war super. Leider war die Zeit zu knapp… Wir hoffen, ihr seid noch gut zurück gekommen!? Liebe Grüße
Hallo,
Beste Grüesse aus Costa Rica. Wir wünschen Euch eine gesunde Reise durch Namibia.
Saludos
Pedro Hernández u. Tamara Mauksch
Momentan ist ja nicht mehr viel los mit reisen! Ich hoffe, in CR ist die Lage entspannt?! Bleibt gesund! Liebe Grüße von uns allen 😊
Hallo in die Runde,
in diesen Corona-Zeiten ist es schön zu hören, dass überhaupt noch Traveller irgendwo in der Welt unterwegs sind. Hier in D und in der EU geht so langsam alles auf Null zu. Bleibt gesund!
Grüße
Heinz
Danke, lieber Heinz! Bleib ebenso gesund!